Re: Islam als Religion?

Ursprünge der Religionen

Geschrieben von Kaya am 03. Juli 2000 04:03:54:

Als Antwort auf: Re: Islam als Religion? geschrieben von Ahmet am 02. Juli 2000 11:48:25:

Selam Mustafa und Ahmed,

>>>Nur die Anbetungsformen wurden von Allah zum teil verändert.
>>>Allahs sagt offen dass er nur ab unserem Propheten nur den islam akzeptiert.

>Von Gott geändert? Nur ab Mohammed akzeptiert? Könntest Du mir diese Stellen im Koran bitte einmal angeben? Das möchte ich einmal selbst sehen. Ich glaube nämlich eher, das diese Änderung durch einen Kalifen geschah, und somit nicht im Koran, sondern in den Ergänzungen (Hadith u.s.w.) zu finden ist. Und wenn es wirklich so ist, so sehe ich das nicht als verbindlich, weil es eine menschliche Verfälschung darstellen würde, wie schon bei den Konzilen im Christentum. Aber es könnte ja auch sein, dass ich mich irre. Darum bitte ich Dich, mir diese Stelle im Koran anzugeben. Bitte gib gleich die genaue Sure und Vers an.

Richtig, Du irrst Dich leider (vielmehr Gott sei Dank), denn der Koran sagt in der Tat klipp und klar, daß keine andere Religion denn Islam vor Gott eine Legitimation, eine Gültigkeit mehr habe. Eine der entsprechenden Stellen im Koran ist 3, 19 nach Ludwig Ullmann (andere Übersetzungen weichen davon etwas ab), Zitat:

"Die wahre Religion vor Allah ist Islam..."

Und im Vers 84 - 86 desselben Kapitels (gekürzt):

"Wollen sie denn eine andere als die Religion Allahs?... Wer eine andere Religion als den Islam sucht - nie möge er [Gott] sie annehmen -,..."

In den von mir aus Platzgründen ausgelassenen Stellen wird erklärt und verdeutlicht, daß es sich hierbei um den Univeral-Islam handelt und nicht explizite um den von Muhammed (s.a.v.) verkündeten, obschon heute er die einzige im Original existierende Offenbarung Gottes ist.

>Für Gott gibt es "Gläubig" oder "Ungläubig". Ein Gläubiger hat Achtung gegenüber Gott, wie auch den Menschen und den Tieren (arabisch: Muslim). Das kommt doch wirklich nicht auf die Religion an. Die Religion selbst sagt nichts über das Gläubig sein aus. Jeder Mensch ist selbst für den Glauben verantwortlich und das zeigt sich im Verhalten gegenüber seinem Nächsten.

Bis zum gewissen Punkt hast Du schon recht. Aber das erklärt die Frage nicht, warum Gott - nach islamischen Quellen - 124 000 Propheten auf die Welt sandte, wenn der Mensch den Glauben selber definieren sollte. Tatsache ist, daß der Mensch bis heute nicht dazu in der lage ist, den richtigen Glauben (und den Weg) zu definieren, so sehr er sich auch darum bemüht.

>>> Es ist nicht egal welcher Religion man angehört..

>Wie gesagt, auf die Religion kommt's gar nicht an, sondern auf das Verhalten des einzelnen Menschen(Glauben). Wie Du es erwähnt hattest, die Juden, bevor sie Juden hiessen(Israeliten); und die Christen, bevor sie Christen hiessen(Urchristen?); der Hindu, bevor es Hinduismus hiess(Vedische Stämme); und auch die ersten Muslime, bevor es die "Islamische Religion" gab hatten eigentlich alles gemeinsam. Bei ihnen unterscheid sich eigentlich gar nichts. Auch nicht Gott. Nur der einzelne Mensch unterscheidet sich von seinem Nächsten auch noch Heute.
>Heute meint jede Religion, sie sei der Weg. Aber wie gesagt, der Weg ist nicht die Religion, sondern das Verhalten des Menschen im einzelnen, wie es die heiligen Schriften uns lehren.

Wie kann das Verhalten des Einzelnen "der Weg" sein? Beispielsweise heisst Scharia "Der Weg zur Wasserstelle". Infolgedessen ist die Religion der Weg und der Einzelne "Reisender".

>>> Der Thora ist nicht in seinem urzustand.Die Schriftgelehrten hatten veränderungen, verfälschungen vorgenommen, was nachweisbar ist. Das Evangelium von Jesus ist nicht mehr vorhanden.Nur die 4 Bücher von den Evangelisten welches Berichte sind, die menschlicher ursprung sind.

Auch wenn die Evangelien leider nachträglich interpoliert worden sind, enthalten sie noch eine Menge, meiner Ansicht nach zwischen 70 - 90 %, vom Ursprung. Doch bereits 10 % wären zu viel; bei 30 % hört schon der Spaß auf.

>Doch, die Thora ist noch immer im Urzustand. Auch die Evangelien, wenn es auch nur noch vier sind bestehen noch im Urzustand (werden in Genf aufbewahrt). Wie auch der Koran noch im Urzustand besteht. Das Problem liegt nicht darin, ob eine Schrift noch besteht oder nicht, sondern es liegt daran, dass die bestehenden Schriften mit "weiteren Schriften" ergänzt wurden. Wie könnten wir sonst sagen, wie die Urchristen oder die Israeliten gelebt hatten?

Die nachträglichen Veränderungen betreffen ja auch nicht die Lebensweisen der Juden oder Christen.

Weder die Thora noch weniger die Evangelien sind im Urzustand, was heute ein Allgemeinwissen darstellt. Die ältesten Evangelien stammen aus dem 4. - 5. Jahrhundert (in erstgenannten: Fragmente). Aus der islamischen Sicht kommt dem Urevangelium das von Barnabas am nächsten.

Selam

Kaya




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