Re: Der Sinn Gottes und ich
Geschrieben von Ahmet am 19. Juli 2000 11:25:56:
Als Antwort auf: Re: Meine (Privat-)Ansicht und mein (Privat-)Wissen geschrieben von Kaya am 10. Juli 2000 00:21:51:
Hallo Kaya,
Ich weiss nicht, worauf Du hinaus willst. Willst Du mich zu einer Religion bekehren? Warum sollte ich Dir etwas unterstellen? Nur weil ich meinte, dass auch Du die Thora und die Evangelien mal mit jener Sinneswahrnehmung lesen sollst, wie ich es getan habe? In diesem Beitrag fragst Du wieder nach Antworten, die ich eigentlich bereits alle schon früher beantwortet habe. Das zeugt erneut von Mangel an Aufmerksamkeit. Ach, was die Evangelien und die Thora angeht, wie kommst Du darauf, das die Forscher diese Schriften als verloren oder isoliert sehen? Diese Quellen würden mich also auch interessieren. Ich hatte jedenfalls Zugang zur Rolle. Zur Zeit bin ich gerade am vergleichen der Thora mit den Qumran-Rollen, die ja unabhängig voneinander (noch nicht eindeutig geklärt) auch den Inhalt der Thora in aramäisch enthalten. So prüfe ich die Veränderung, indem ich die Unterschiede herausfinde.
Du fragtest noch nach meiner Thora. Ich weiss, was Du damit meinst. In den Läden findest Du kaum noch Exemplare, die ohne Kommentare vermerkt sind. Kommentare bedeuten Verfälschung. Da hast Du recht. Ich habe aber eine Solche, bei der man noch selber überlegen muss, was darunter gemeint ist. Die aramäische Sprache ist für mich kein Hindernis. Ich berücksichtige sogar die zeitliche Wortverschiebungen. Damit meine ich jene Wörter, die zu damaliger Zeit andere Bedeutungen gehabt haben als heute (Etymologie). Diese gibts auch in der indogermanischen Sprache. Zum Beispiel wenn ich heute von "Eifersucht" spreche, so war die damalige Bedeutung "ein eifer suchender" gemeint. Auch das Wort "Bild" war damals nicht ein Bild im heutigen Sinne, nein, es war die Vorstellung gemeint. Auch Wörter mit Vokalen muss man sehr gut prüfen. Auch da gebe ich Dir ein Beispiel. Heute spricht man von den Vedischen Schriften und übersetzt diese als Wissen (Sanskrit: RgVeda = heiliges Wissen). Aber, wie Du sicherlich weisst, wurden die Vokale erst später eingesetzt. Also könnte für das Wort damals auch heiliges Opfer gemeint gewesen sein, weil "vedi statt veda" Opfer bedeutet.(Sanskrit: vedi = Opfer).
>> ....und dass der Islam, anders als frühere Offenbarungen, für die ganze Welt kam und auch zeitlich bis zur "Endzeit" oder zum "Jüngsten Tag" Gültigkeit besitzt, wird somit von Dir in Frage gestellt......
Anders als frühere Schriften? Deine Annahme, das die früheren Offenbarungen (neuer Bund mit Gott) nur einer lokalen Gegend hätte gelten sollen ist nicht korrekt. Diese Annahme wurde später von Wissenschaftlern so interpretiert, weil es auf einmal das Wort "Hebra" als Namen gegeben hat. Davor aber war da die Bedeutung des Wortes "Hebra" = "Von Ort zu Ort ziehende".Also galt dies bei den Nomadenstämmen, die ja auf der ganzen Welt verbreitet waren. Also vor allem bei Herrscherlosen Gegenden, denn da war ohnehin der Herrscher selbst mit Gott gleichgestellt. Kommt Dir das nicht bekannt vor? Wären wir also wieder bei den Namen, welche ja eigentlich erst um etwa 750-900 die heutige Bedeutung bekommen haben. Davor kam es generell vor, das die Eigenschaft, die ein Mensch ausstrahlte über mehrere Generationen weiterverwendet wurde. Einer, der damals ein Lobenswerter Mensch war, wurde als Lobenswerter gerufen. Auch sein Sohn und Sohnes Sohn wurden so gerufen. "Sohn des Lobenswerten" war eine typische Rufform. Erst als die Bedeutung zur Identifikation wichtig wurde, ging es hinüber in die heutige Form (Lobenswerter > Ahmet). Gleich darauf folgten in einigen Gegenden auch schon die Nachnamen, die dan vielfach aus der Berufung oder besonderen Tätigkeiten der jeweiligen Familien entnommen wurden. Wenn Du näheres über die Wissenschaft der Namen erfahren möchtest, so bekommst Du über die wissenschaftlichen Zweige der Onomasiologie genügend Informationen.
>> Was bedeutet, daß Du die "vollkommene Botschaft von Gott bekommen" hättest? Erklärst Du Dich damit zum "Propheten"? Gott bewahre!
Um Gottes Willen, nein, wie kannst Du nur so etwas denken. Kein Prophet hat sich selbst zum Prophet erklärt. Wie kann den ein Mensch nur diese Gedanken haben. Gott bewahre, und glaube ja niemandem, wenn dieser meint, mehr zu sein als Du oder überhaubt als jemand Anderem. Auch ein Lehrer ist nicht mehr oder höher als seine Schüler zu sehen. Sei immer kritisch gegenüber Aussagen und benutze Deinen Verstand. Dafür hat Gott Dir den Verstand gegeben. Vielleicht verstehst Du es, wenn ich sage Du sollst Global (mit allen physikalischen und geistigen Wissenschaften geprüft) denken und verstehen. Die Vernunft und das Herz ist unter anderem eine Gabe Gottes. Beides im Einklang zueinander sind meine Lehrer, wenn es um Gott geht. Das sagte schon mein Ur-Grossvater.
>> Wenn Du also einen persönlichen Lehrer (Scheich, Guru, Meister) hast, der aufgrund seiner Verbindung zu Gott Dir irgendwelche inoffizielle informationen anvertraut, dürftest Du diese weder offiziell preisgeben noch sie über den konkret definierten und deklarierten Islam stellen, sondern versuchen, für Dich diesen mit jenen in Einklang zu bringen, sofern sie wirklich und wahrhaftig übereinstimmend sind.
Sprichst Du da von einer Ware? Einer Materie? Etwas deklariertes? Oder braucht man neben Gott auch noch einen Lehrer? Oh...., entschuldige bitte. Jetzt habe ich verstanden. Ich soll nicht meine Erfahrung veröffentlichen. Ich dachte eben, es wäre nichts neues für Dich. Ich kenne genug Andere, die den Sinn Gottes mit mir unterschreiben. Das war es dann wohl. Ich werde Dir nichts mehr von Gott preisgeben. Ich akzeptiere das schon. Entschuldige bitte, dass ich Dir überhaupt geantwortet habe.
Wir haben uns ohnehin schon alles gesagt. Und wie ich schon einmal erwähnte, wir beide denken in die gleiche Richtung. Gott sei immer mit Dir. Nur die Sinneswahrnehmung unterscheidet sich bei uns beiden. Oder auch bei deiner Quelle.
Gruss und Friede Gottes sei mit Dir....
Ahmet
>> Kaya