Appell an alle Muslime % wahrheitssuchenden Menschen
Geschrieben von appell am 11. Juni 2002 19:20:26:
Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen
Stellungnahme zur ^ÄIslamischen Charta^Ó[1]
des ZMD vom 20.02.2002
und
Appell an alle Muslime und
wahrheitssuchenden Menschen
Dies ist eine Stellungnahme zur Grundsatzerklärung des Zentralrats der
Muslime in Deutschland (ZMD) zur Beziehung
der Muslime zum Staat und zur Gesellschaft, sowie ein Appell an die Muslime
und denjenigen, die der Wahrheit auf der
Spur sind.
Wir sehen uns durch unsere Pflicht als Muslime in Deutschland gezwungen, auf
die ^ÄIslamische Charta^Ó einzugehen, da
sie sich das Attribut islamisch zuschreibt und somit den Anspruch erhebt, in
der Öffentlichkeit für die Muslime zu
gelten. Jede Erklärung im Namen des Islam, muss sich auf islamische Quellen
(Qur`an und Sunna) stützen! Die
Verfasser der Charta stützen sich in ihren Ausführungen in den wesentlichen
Punkten nicht auf islamische Quellen,
vielmehr wird versucht, einen Mittelweg zwischen dem Islam und der hiesigen
politischen Weltanschauung zu finden.
Der Islam, der eine streng und kompromisslos monotheistische Religion ist,
gründet auf dem Gedanken des Tauhid,
welcher die Einheit und Einzigkeit Allahs in Seinen Eigenschaften
bezeichnet. Allah ist für den Islam ein Absolutum,
welcher nicht durch Zeit und Raum begrenzt und unvergleichlich ist. Im
Qur`an heißt es dazu: ^ÄSprich: "Er ist Allah,
ein Einziger, Allah, der Absolute (Ewige Unabhängige, von Dem alles
abhängt). Er zeugt nicht und ist nicht
gezeugt worden, und nichts ist Ihm gleich."^Ó[2]
Im Islam hat nur Allah die höchste Befehlsgewalt über das Leben des
Menschen. Diese Tatsache ist logisch zwingend,
weil Ihm der Mensch gehört. Alles was wir besitzen, haben wir Ihm zu
verdanken. Dies teilte Allah den Menschen in der
ersten Offenbarung durch Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, mit:
^ÄLies im Namen deines Herrn, Der
erschuf. Er erschuf den Menschen aus einem Blutklumpen. Lies; denn dein Herr
ist Allgütig, Der mit dem Stift
lehrt, lehrt den Menschen, was er nicht wußte.^Ó[3]
Er teilt seine Einzigartigkeit, seine Macht und Autorität mit niemandem. Er
ist der sich selbst Genügende. Im
Universum und in der Natur herrschen Seine Gesetze. Diese ^ÄNaturgesetze^Ó
stellen seinen Willen dar. Dadurch herrscht
eine Harmonie im Universum. Diese Harmonie wird es auch unter Menschen
geben, wenn Seine Gesetze das öffentliche
und politische Leben bestimmen.
Das Schöpferverständnis im Westen ist auf die Wünsche und Interessen der
Menschen zugeschnitten. Der Mensch
möchte an einen Gott glauben, der ihm nicht vorschreibt, wie er zu leben
hat. Es ist jedoch eine Torheit, die Herrschaft
nicht Allah, sondern seinen Geschöpfen zuzusprechen. Dies stellt eine
unendliche Undankbarkeit und Ungerechtigkeit
gegenüber dem Schöpfer dar. So heißt es im Qur`an: ^ÄUnd da sagte Luqman zu
seinem Sohn, indem er ihn
ermahnte: "O mein Sohn, setze Allah keine Götter zur Seite; denn Schirk[4]
ist wahrlich ein gewaltiges
Unrecht."^Ó[5]
Liest man die Prophetengeschichten im Qur`an, dann sieht man, dass sie immer
mit den damaligen politischen
Machthabern in offene Konfrontationen geraten sind, weil sie keine
Souveränität außer Allahs akzeptiert und dafür
gearbeitet haben. Es waren immer die Machthaber, die sich ihnen
entgegengestellt und das Volk gegen sie gehetzt
haben.
Wir legen großen Wert auf Definitionen und Terminologien, um Konzepte zu
unterscheiden und reale Bedeutungen von
Begriffen exakt festzulegen, nur so ist ein präzises Verstehen und Begreifen
der Ideen gewährleistet. Im Gegensatz
hierzu ist die ^ÄIslamische Charta^Ó durch unpräzise Formulierungen geprägt,
was nicht die Charakteristik einer
Grundsatzerklärung, sondern vielmehr einer populistischen Propaganda ist.
Muslime sind kein Teil der hiesigen oder irgendeiner anderen Gesellschaft,
sie stellen viel mehr eine eigene und einzige
Umma (Gemeinde, Gemeinschaft) dar, so formulierte der Gesandte Allahs in der
^ÄVerfassung von Medina^Ó es
folgendermaßen: ^Ä... Dies ist eine Urkunde von Muhammed, dem Gesandten
Allahs, über die Beziehungen zwischen den
gläubigen Muslimen von Quraish und Yathrib (Medina), jenen, die ihnen
folgen, sich ihnen angeschlossen haben und
zusammen mit ihnen kämpfen. Sie sind eine Gemeinde in Unterscheidung zu den
anderen Menschen. ...^Ó[6]
So wie wir uns von der Parole ^ÄWir sind Teil der Gesellschaft!^Ó
distanzieren, nehmen wir auch Abstand von der als Muss
dargestellten Integration einer Minderheit in die Gesellschaft. Der Begriff
der Minderheitenintegration, aber auch
andere Begriffe, auf die wir im folgenden noch eingehen werden, haben keine
Geltung in der islamischen Terminologie.
Muslime müssen dem Trend der Klarstellung ihrer Position durch Begriffe, die
der islamischen Begriffswelt fremd sind,
entgegenwirken, und sich aus dem Islam heraus definieren, nur so sind sie
vor falschem Gedankengut geschützt.
Weder im historischen noch im religiösen Sinne ist der Islam eine
Fortsetzung einer anderen Religion. Er existiert
vielmehr seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte und wurde durch Allahs
letzte Offenbarung auf seine endgültig
höchste Stufe gehoben. Der Islam ist also die einzige[7] ewig gültige
Botschaft, die Allah durch Seine Gesandten an die
Menschen übermittelt hat.[8] Sie alle forderten die Menschen auf, sich dem
Einen Gott zu ergeben und überbrachten
ihnen ein und dieselbe grundlegende Glaubenslehre.
In der selben Weise wie die Wesensverschiedenheit des Islams zu allen
anderen Religionen in der ^ÄIslamischen Charta^Ó
verschwiegen wird, werden in den weiteren Punkten der Charta Bekenntnisse
wie Demokratie, Menschenrechte,
Pluralismus und Integration abgegeben ohne auf ihr Wesen und ihre im Westen
spezifische Bedeutung einzugehen.
Der ^ÄZentralrat der Muslime in Deutschland e.V.^Ó verziert seine
Grundsatzerklärung mit den obigen Begriffen, um so
Sanktionen vom Staat aus dem Wege zu gehen. Dies ist nicht die Sprache der
Muslime. Sie sind erpicht, trotz härtester
Sanktionen und Folter, eine präzise und eindeutige Sprache zu sprechen, und
die Wahrheit nicht mit einer Lüge, sei
ihre Absicht auch reinen Herzens, zu vertauschen. Dieses vorbildliche
Verhalten legten die Auswanderer nach
Abessinien vor dem Negus an den Tag, dies in einer Situation in der das Wort
das Leben der Auswanderer aufs Spiel
setzte. Da sie die Sanktionen Allahs fürchteten sagten sie zueinander: ^ÄWir
werden sagen, was Allah sagte und was
unser Prophet verkündet hat, mag kommen was will.^Ó[9]
In einer Demokratie[10] wird ^Ädie Willensbildung der Gemeinschaft oder des
Staates vom Willen des gesamten Volkes
abgeleitet^Ó[11]. Die Demokratie als ^ÄHerrschaftsform, in der die ausgeübte
Macht ideell auf das Volk als höchsten
Gewaltträger zurückgeführt wird^Ó[12] und dessen wesentliches Grundelement
die Volkssouveränität ist, steht damit im
diametralen Widerspruch zu den Aussagen des Qur`an, in denen es eindeutig
heißt: ^ÄUnd wer nicht nach dem richtet,
was Allah herabgesandt hat - das sind die Ungläubigen.^Ó[13] und ^ÄDie
Gesetzgebung gebührt niemandem außer
Allah!^Ó[14].
Auch der Versuch die Ayat bezüglich der Konsultation (Schura) als
Legitimation für die Demokratie zu benutzen hinkt
auf allen Ebenen, da das Prinzip der Schura, sowie das Staatsoberhaupt unter
dem Gesetz Allahs stehen. Im Islam ist
Allah die höchste Befehlsgewalt. Seine Autorität ist uneingeschränkt und
nicht an irgendwelche Bedingungen
geknüpft. In Demokratien dagegen verkörpert das Volk die höchste Gewalt.
Dies ist das Resultat eines Jahrhunderte
langen Kampfes zwischen der Kirche und den Monarchen auf der einen und den
Vordenkern und Revolutionären der
Französischen Revolution auf der anderen Seite.
Eine Lebensordnung bzw. eine Religion kann nur durch seine Kernaussagen
richtig verstanden werden. Die verkürzten
Schlüsse, welche eine Vereinbarkeit der Demokratie mit dem Islam behaupten,
sind entweder Ausdruck von reinem
Pragmatismus oder von Minderwertigkeitskomplexen getragene Wünsche, die
versuchen mit der Mehrheitsmeinung
konform zu gehen. Mit der Wahrheit haben diese Behauptungen aber nicht das
Geringste zu tun!
Demokratien sind ein großes Hindernis für den Menschen, der seine
Menschlichkeit zu finden versucht. Als Folge der
Aufklärung betrachtet sich der Mensch in seinem intellektuell beschränkten
und beeinflussbaren Wesen als befähigt
und berechtigt der normative Maßstab zu sein, und somit selbst darüber zu
entscheiden, was richtig oder falsch, gut
oder schlecht, belohnens- oder bestrafenswert ist. Diese Betrachtungsweise
ist mit der Aussage des Qur`an unvereinbar,
in der es heißt: ^ÄDer Monat Ramadan ist es, in dem der Qur`an als
Rechtleitung für die Menschen herabgesandt
worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der
Unterscheidung[15].^Ó[16]
Der Mensch kann nicht leben ohne bestimmte Wert- und Normvorstellungen zu
akzeptieren. Es geht somit darum wem
oder was der Mensch sich ergibt. Soll der Mensch seinen eigenen Wünschen und
Trieben (also seinem Ego), den
Wünschen der Mehrheit oder Allah, seinem wahren Herrn, die Göttlichkeit und
somit die höchste Befehlsgewalt
zusprechen? Die richtige Antwort auf diese Frage wird dem Menschen seinen
Weg öffnen. Im Qur`an heißt es dazu:
^ÄHast du den gesehen, der seine persönlichen Wünsche und Neigungen zu seinem
Gott macht? Könntest du wohl
sein Wächter sein?^Ó[17] Das Leben kann nur dann bedeutungsvoll werden, wenn
man sich dem ergibt, der das Leben
gegeben hat und nur so wird der Mensch Befriedigung erlangen.
Die Erlaubnis für verschiedene Meinungen und Ideen, welche sich auf Qur`an
und Sunna berufen oder nicht gegen
dieselben verstoßen, hat mit der Idee der Demokratie oder des Pluralismus
nichts gemein. Die Benutzung von Begriffen
ist Muslimen also nur dann erlaubt, wenn ihre Bedeutungen und Konzepte mit
dem Islam vereinbar und ihre
Eindeutigkeit gesichert ist.
Muslime lehnen die Demokratie und die mit ihr eng verbundenen Begriffe
Pluralismus und Menschenrechte ab, nicht
weil es sich hier um Fachbegriffe nicht-arabischen Ursprungs handelt.
Vielmehr basiert die Ablehnung darauf, dass ihre
Bedeutung, samt ihrer Konzepte, dem Islam widerspricht. Menschen denken
mittels Begriffen. Begriffe und Wörter sind
nicht passiv und neutral. Sie besitzen an sich eine verändernde Kraft. In
dem Augenblick wo sie verwendet werden,
beeinflussen sie die Gedanken und verändern diese. Jemand der anfängt mit
den Begriffen der Demokratie zu denken,
macht den ersten Schritt, um ein Teil dieser Welt zu werden. Je öfter diese
Begriffe verwendet werden, um so mehr wird
der Grundgedanke hinter diesen Begriffen verinnerlicht und man erlebt einen
Bewußtseinswandel. Wenn wir wirkliche
Muslime bleiben wollen, dann müssen wir mit islamischen Begriffen denken und
sprechen.
Der Islam ist eine vollkommene Religion und somit braucht er keinen Import
von Begriffen. Ferner hat kein Mensch das
Recht Begriffe die sich in der Welt etabliert haben und ihre Hauptbedeutung
klar ist, willkürlich zu gebrauchen. Dies
gilt für demokratische ebenso wie für islamische Begriffe. Keinem ist es
gestattet Demokratie oder Islam so zu definieren
wie es ihm passt. Jeder Mensch weiß, was diese Begriffe im Kern aussagen.
Details oder Nebensächlichkeiten in den
Vordergrund zu stellen und das Wesen dieser Begriffe zu verbergen ist keine
gerechte Handlungsweise. Begriffschaos
kann nur denen dienen, die die Unwahrheit vertreten.
Das Vorhandensein von ^ÄÄhnlichkeiten^Ó mit den eben erwähnten Begriffen,
welche sich jedoch auf Nebensächlichkeiten
beschränken, ändert nichts an der grundlegenden Ablehnung derselben. So ist
die Durchführung von freien Wahlen
lediglich die Methode mit der die Demokratie, als Regierungssystem,
durchgeführt wird. Entsprechend dazu können
Muslime in einem islamischen Staatssystem das Staatsoberhaupt durch Wahlen
bestimmen.
Eine Veränderung der Gesellschaft ist im Islam nur auf der Basis von
Überzeugungen und beispielhaftem Vorleben
möglich und nicht mit materieller Gewalt.
Die ^ÄIslamische Charta^Ó des ZMD stellt eine Konzession dar, welche die
Säkularisierung der Religion zur Folge hat. Der
Islam wird dadurch verändert, da man auf die Hauptdimension des Tauhid
(Alleinige und uneingeschränkte Autorität
Allahs in ausnahmslos allen Lebensbereichen des Menschen) verzichtet, bzw.
dieser Anspruch nicht mehr erhoben
wird. Allah warnt uns vor diesen Zugeständnissen in mehreren Ayat[18]: ^ÄUnd
sie hätten dich beinahe in schwere
Bedrängnis um dessentwillen gebracht, was Wir dir offenbarten, damit du
etwas anderes über Uns erdichten
mögest; und dann hätten sie dich gewiß zu ihrem Freund erklärt. Hätten Wir
dich aber nicht gefestigt, dann
hättest du dich ihnen ein wenig zugeneigt. Doch dann hätten Wir dich das
Doppelte im Leben kosten lassen und
das Doppelte im Tode; und du hättest keinen Helfer Uns gegenüber
gefunden.^Ó[19]
Die Sura Al-Kafirun wurde offenbart als die Quraish dem Gesandten Allahs
mehrmals Konzessionen unterbreitet
haben. Demnach haben sie ihm die Beendigung der Unterdrückung der Muslime,
politische Macht etc. angeboten. Im
Gegenzug dazu verlangten sie vom Gesandten Allahs Abstriche von der
Botschaft Allahs zu machen, indem er die
Herrschaft Allahs auf Erden relativiert. Auf diese Kompromisse antwortete
der Gesandte Allahs endgültig mit der
erwähnten Sura: ^ÄSprich: "O ihr Ungläubigen! Ich diene nicht dem, dem ihr
dient, und ihr dient nicht Dem, Dem
ich diene. Und ich werde nicht Diener dessen sein, dem ihr dient, und ihr
dient nicht Dem, Dem ich diene. Euch
eure Religion, und mir meine Religion!"^Ó[20] Seinem Onkel, welcher als
Vermittler zwischen ihm und den Quraish
fungierte, sagte er den bekannten Ausspruch: ^ÄMein Oheim, bei Allah! Selbst
wenn sie mir die Sonne in meine rechte und
den Mond in meine linke Hand legen würden, um mich davon abzubringen ^Ö bevor
Allah dem Islam nicht zum Sieg
verholfen hat oder ich für ihn gestorben bin, werde ich nicht davon
ablassen.^Ó[21]
Konzessionen einzugehen bedeutet auf ein Recht oder einen erhobenen Anspruch
zu verzichten. Jedes Wesen kann
auf seine Recht verzichten, doch niemand kann für andere auf Ihre Rechte
verzichten. Der Islam gehört Allah, es ist
nicht das Besitztum der Muslime. Daher ist es eine Anmaßung in Seinem Namen
auf Seine Souveränitäts- und
Herrschaftsrechte zu verzichten. Nur Er kann auf diese Rechte verzichten.
Wir haben nicht das Recht auf Seine Rechte
zu verzichten. Deswegen ist es nicht erlaubt Kompromisse mit dem
Kufr[22]-System einzugehen. Der Islam ist
unvereinbar mit der Demokratie und auch mit allen anderen Ideologien und
Religionen.
Die Machthaber werden mit solchen Konzessionen nicht zufrieden sein und
solange mehr verlangen bis die Muslime
am Ende sich selbst nicht mehr erkennen. Hiervor warnt uns Allah: ^ÄMit dir
werden weder die Juden noch die
Christen zufrieden sein, bis du ihrem Bekenntnis gefolgt bist. Sprich: "Die
Rechtleitung Allahs ist doch die
wahre Rechtleitung." Und wenn du ihrem Ansinnen folgst, nachdem zu dir das
Wissen gekommen ist, so wirst
du vor Allah weder Freund noch Helfer haben.^Ó[23] Wer einmal auf seine
grundlegenden Positionen verzichtet, wird
auch ein weiteres Mal das gleiche Verhalten zeigen, solange die
Kräfteverhältnisse ungleich bleiben wie in diesem Fall.
Die einzige Möglichkeit um seine Identität zu wahren und seine Religion zu
verkünden ist geistigen und moralischen
Widerstand zu leisten.
Für uns Muslime sind der Qur`an und die Sunna der Maßstab des Denkens und
des Handelns. Aus diesen beiden
Quellen geht eindeutig hervor, dass Konzessionen mit den Kuffar keine
islamische Methode in der ideellen
Auseinandersetzung ist. Die Dialoge der Propheten mit den Machthabern und
ihre Verkündungsmethoden waren in
dieser Hinsicht eindeutig und offen. Sie gingen in Angelegenheiten der
Lebensordnung des Islam keine Kompromisse
ein, auch wenn sie und jene, die ihnen folgten, Folterungen und
Unterdrückungen ausgesetzt waren. Anstatt diesem
vorbildlichen Verhalten- welches verbindlich für einen Muslim ist-
nachzueifern, meidet der ZMD eine gedankliche
Konfrontation mit den Ideen der Kuffar.
Es stellt sich die Frage, welchen Stellenwert die Wahrheit und die
Wahrhaftigkeit im Leben jener, die diese ^ÄIslamische
Charta^Ó unterzeichnet haben, hat. Sind dies nicht die zentralen Begriffe
des Islam? Was ist der Grund für das an den
Tag gelegte pragmatisch und opportunistische Verhalten dieser Menschen?
Diese Menschen sollten den Gesandten
Allahs als Vorbild nehmen, der seine Gegner in politischen
Auseinandersetzungen nicht belogen hat? Die
machiavellistische Methode, die in der kapitalistischen Welt zum politischen
Alltag gehört, hat im Islam keinen Platz.
Der Zweck heiligt nicht die Mittel!
Die islamischen Tugenden Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit bedeuten offen das
auszusprechen, was man über die
Gesellschaft, das politische System etc. denkt oder fühlt. Dies war ein
Grund für den Erfolg des Gesandten Allahs, denn
er stach durch seine Moral, unter anderem durch seine Vertrauenswürdigkeit ^Ö
weshalb man ihm den Titel ^ÄAl-Amin /
der Vertrauenswürdige gab^Ó - hervor.
Natürlich sind manche Menschen für die Wahrheit nicht empfänglich und werden
all jenen aufrichtigen Muslimen
versuchen Furcht einzuflößen. Doch ist es allein Allah, dem jede Furcht
gebührt. So sagt Er nämlich im Qur`an: ^ÄO ihr,
die ihr glaubt, fürchtet Allah; und eine jede Seele schaue nach dem, was sie
für morgen vorausschickt. Und
fürchtet Allah; wahrlich, Allah ist dessen wohl kundig, was ihr tut.^Ó[24]
Wenn wir den Anspruch erheben Muslime
zu sein, dann müssen wir die Sanktionen Allahs mehr fürchten als die der
Menschen. Das Wohlwollen des Staates zu
erlangen, um somit seinen Repressalien zu entgehen ist für einen Muslim
entwürdigend.
Damit der Islam als der einzig begehbare Weg gesehen wird, müssen wir es in
Kauf nehmen, der Gefahr ausgesetzt zu
sein mit Unterdrückung, Folter und sozialem Embargo konfrontiert zu
werden[25], wie der Gesandte Allahs und die
Sahaba[26]. Allah warnt uns davor durch Verheimlichung der Wahrheit den
weltlichen Qualen aus dem Wege zu gehen;
so hat der Erhabene bestimmt: ^ÄUnd glaubt an das, was Ich als Bestätigung
dessen herabgesandt habe, was bei
euch ist, und seid nicht die ersten, die dies verleugnen! Und tauscht Meine
Zeichen nicht ein gegen einen
geringen Preis, und Mir allein gegenüber sollt ihr ehrfürchtig sein.^Ó[27]
Den uns im Qur`an mitgeteilten Fehlern,
welchen die Kinder Israels unterlagen[28], gilt es nicht zu wiederholen:
^ÄUnd als Allah den Bund mit denen schloß,
welchen die Schrift gegeben wurde, (und sprach:) "Wahrlich, tut sie den
Menschen kund und verbergt sie nicht" -
da warfen sie sie über ihre Schulter und verkauften sie für einen winzigen
Preis. Und schlimm ist das, was sie
(dafür) erkaufen!^Ä[29]
Wenn wir im Besitz der Wahrheit sind ^Ö und dies ist wahrlich der Islam ^Ö so
bleibt uns nichts anderes übrig als ihn
unverändert und in aller Klarheit an die Menschen weiterzutragen. Dies geht
aus der nachfolgenden Ayat klar hervor:
^ÄUnd mischt nicht Wahrheit mit Unrecht durcheinander! Und verschweigt nicht
die Wahrheit, wo ihr (sie) doch
kennt.^Ó[30]
Die Menschheit und speziell die Menschen in diesem Land brauchen den Islam,
denn er ist der einzige Weg zu ihrer
Glückseligkeit. Es ist eine Realität, dass sehr viele Menschen hier von der
Scheinwelt des kapitalistischen Systems
maßlos geblendet sind, und zwar so stark, dass sie die gravierenden
Systemfehler allein nicht mehr wahrnehmen
können. Mangels Erkenntnis einer brauchbaren Alternative werden die Probleme
einfach verdrängt. Hier haben wir
Muslime die Pflicht einzuhaken, um den Menschen klarzumachen, dass es
Möglichkeiten gibt, diese Probleme zu
beseitigen. Jeder kennt die Geschichte ^ÄDes Kaisers neue Kleider^Ó. Es war
^Ädie Stimme der Unschuld^Ó, die die
Unterwerfung unter der Meinung der anderen entlarvt hat.
Wir sind gegenüber diesen Menschen verpflichtet, die Wahrheit so zu
verkünden wie sie ist, offen und ehrlich ohne es
zu verbiegen. Der Islam kann nur eine Alternative für diese Gesellschaft
sein, wenn er offen und ehrlich verkündet wird.
Denn wie sollen die Menschen dies erkennen, wenn wir es durch unsere
pragmatischen Beweggründe entstellen und
seine Hauptaussagen verheimlichen.
Anstatt sich seiner von Allah gegebenen Stärke bewußt zu werden, suchen
Muslime ihr Heil bei anderen. Dies obwohl
erst der Islam sie zu ehrwürdigen Persönlichkeiten gemacht hat. Die Muslime
müssen den Grund für ihre Stärke
endlich begreifen. Die Überlegenheit des Islam gegenüber allen anderen
Religionen und Lebensordnungen ist auf die
Überlegenheit seiner Gedanken gegründet. Der Islam ist eine unumstößliche
Erkenntnis die jeder Mensch
nachvollziehen kann, solange er nicht durch Hochmut oder ähnliche Faktoren
beeinflußt wird. Diese Einflussfaktoren
gilt es zu erkennen und zu überwinden. Zum einen das blinde Befolgen der
Machthaber und einflußreicher
Personen[31] und zum anderen das Festhalten an persönlichen Wünschen und
Trieben[32].
Die Beweise und Argumente, welche der Islam für seine Richtigkeit vorlegt
beruhen auf reinem Verstand und sind somit
überzeugend. Der Verstand ist eine von Allah gegebene Fähigkeit richtiges
vom falschem Wissen zu unterscheiden.
Offenbarung und Verstand sind wie das Licht und das Auge. Das eine ist ohne
das andere bedeutungslos. Alleine aus
diesem Grunde scheut sich die kapitalistische Welt vor einer gedanklichen
Konfrontation mit dem Islam, da sie genau
weiß, dass ihre heuchlerische und marode Kultur dem Islam nicht standhalten
kann.
Es ist unsere islamische Pflicht, diejenigen zu warnen, die diese
^ÄIslamische Charta^Ó herausgebracht haben, denn Allah
sagt im Qur`an: ^ÄUnd allen wird dein Herr sicher ihre Taten vergelten. Er
ist gut über das unterrichtet, was sie
tun. Handle du darum aufrichtig, wie dir befohlen worden ist - und die
(sollen aufrichtig handeln,) die sich mit
dir bekehrt haben. Und seid nicht aufsässig; wahrlich, Er ist dessen
ansichtig, was ihr tut. Und neigt euch nicht
zu den Ungerechten, damit euch das Feuer nicht erfasse. Und ihr werdet keine
Beschützer außer Allah haben,
noch wird euch geholfen werden.^Ó[33] Anstatt den Kuffar Kompromisse in den
Fundamenten des Islam zu
unterbreiten, täten diese Muslime es gut daran, Allahs Anweisungen zu
befolgen, denn Er legt uns auf: ^ÄUnd sprich zu
denen, die nicht glauben: "Handelt eurem Standpunkt gemäß, auch wir handeln
(unserem Standpunkt gemäß).
Und wartet nur, auch wir warten." Und Allahs ist das Verborgene in den
Himmeln und auf der Erde, zu Ihm
werden alle Angelegenheiten zurückgebracht werden. So bete Ihn an und
vertraue auf Ihn; und dein Herr ist
nicht achtlos eures Tuns.^Ó[34]
Kein Mensch hat das Recht mit dem Islam so umzugehen, wie es ihm gefällt.
Wer Angst hat die Wahrheit zu verkünden,
der sollte wenigstens schweigen können!
Was jene Kuffar betrifft, die dem Islam feindlich gegenüber stehen, so
werden sie ihre Aufgaben, nämlich die
Bekämpfung des Guten, weiterhin nachgehen, egal ob wir mit ihnen faule
Kompromisse eingehen oder nicht.
Es ist die Pflicht eines jeden Muslim solchen Erklärungen gegenüber harte
Kritik zu üben und sich dagegenzustellen
wo es nur geht. Und das werden wir als Verfasser dieses Textes immer tun, so
Allah will...
^ÄUnd seid nicht verzagt und traurig; ihr werdet siegen,
wenn ihr gläubig seid.^Ó[35]
^ÄUnd sei nicht betrübt über ihre Rede. Alle Erhabenheit gebührt Allah
allein. Er ist der Allhörende, der
Allwissende.^Ó[36]
^ÄO Prophet, Allah soll dir vollauf genügen und denen, die dir
folgen unter den Gläubigen.^Ó[37]
Aller Lob und Preis gebührt Allah. Frieden und Segen seien auf dem Gesandten
Allahs und denen die ihm aufrichtig
folgen.
Eine Gruppe von Muslimen
10.06.2002
[1] Nachzulesen bei: www.islam.de
[2] Sura Al-Ihlas (112), Ayat 1-4
[3] Sura Al-'Alaq (96), Ayat 1-5
[4] Schirk (Beigesellung) bedeutet, etwas anderem außer Allah zu dienen, im
Gegensatz zum offenbarten Willen Allahs zu leben, und sich dabei von anderen
Vorstellungen leiten zu lassen.
[5] Sura Luqman (31), Aya 13
[6] Ibn Ishak, Das Leben des Propheten, Kapitel: Die Hidjra des Propheten
[7] Sura Al-'Imran (3), Aya 85: ^ÄUnd wer eine andere Religion als den Islam
begehrt, nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er
unter
den Verlierern sein.^Ó
[8] Sura Al-'Imran (3), Aya 84: ^ÓSprich: "Wir glauben an Allah und an das,
was auf uns herabgesandt worden ist, und was herabgesandt worden ist auf
Abraham
und Ismael und Isaak und Jakob und die Stämme (Israels), und was gegeben
worden ist Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn; wir machen
keinen
Unterschied zwischen ihnen, und Ihm sind wir ergeben."^Ô Sura An-Nisa (4),
Ayat 163-164: ^ÄWahrlich, Wir haben dir offenbart, wie Wir Noah und den
Propheten
nach ihm offenbart haben. Und Wir offenbarten Abraham, Ismael, Isaak, Jakob,
den Stämmen (Israels), Jesus, Hiob, Jonas, Aaron und Salomo; und Wir haben
David einen Zabur gegeben. Es sind Gesandte, von denen Wir dir bereits
berichtet haben, und Gesandte, von denen Wir dir nicht berichtet haben - und
Allah hat
mit Moses wirklich gesprochen.^Ó
[9] Ibn Ishak, Das Leben des Propheten, Kapitel: Eine Delegation nach
Abessinien
[10] von griechisch demos: das Volk und kratein: herrschen, also
^ÄVolksherrschaft^Ó
[11] Brockhaus, neue Enzyklopädie, Demokratie in der Gesellschaft
[12] Herder Lexikon, Politik, Demokratie
[13] Sura Al-Ma'ida (5), Aya 44
[14] Sura Yusuf (12), Aya 40
[15] arabisch Al-furqan: normativer Maßstab, Entscheidungskriterium
[16] Sura Al-Baqara (2), Aya 185
[17] Sura Al-Furqan (25), Aya 43
[18] Siehe hierzu auch Sura Al-Qalam (68), Ayat 8-9: ^ÄDarum richte dich
nicht nach den Wünschen der Leugner. Sie wünschen, daß du dich (ihnen
gegenüber)
entgegenkommend verhältst, dann würden (auch) sie sich (dir gegenüber)
entgegenkommend verhalten.^Ó und Sura Al-Higr (15), Ayat 94-96 ^ÄSo tue kund,
was dir
befohlen wurde, und wende dich von den Götzendienern ab. Wir werden dir
sicherlich gegen die Spötter genügen, die einen anderen Gott neben Allah
setzen, doch
bald werden sie es wissen.^Ó
[19] Sura Al-Isra' (17), Ayat 73-75
[20] Sura Al-Kafirun (109), Ayat 1-6
[21] Ibn Ishak, Das Leben des Propheten, Kapitel: Muhammed tritt als Prophet
auf
[22] Kufr bedeutet das komplette Zudecken und Verhüllen, Bedecken,
Verschleiern und Verbergen, die Verleugnung und die Undankbarkeit gegenüber
den Gaben und
Wohltaten Allahs, die Lossagung und die Aberkennung; kurzum Kufr steht als
Bezeichnung für alles Nicht-Islamische.
[23] Sura Al-Baqara (2), Aya 120
[24] Sura Al-Hasr (59), Aya 18
[25] Sura Al-Baqara (2), Ayat 155-156: ^ÄUnd gewiß werden Wir euch prüfen
durch etwas Angst, Hunger und Minderung an Besitz, Menschenleben und
Früchten.
Doch verkünde den Geduldigen eine frohe Botschaft, die, wenn sie ein Unglück
trifft, sagen: "Wir gehören Allah und zu Ihm kehren wir zurück."
[26] Gefährten; Bezeichnung für die Muslime, die mit dem Propheten lebten
bzw. ihm persönlich begegneten.
[27] Sura Al-Baqara (2), Aya 41
[28] Sura Al-Baqara (2), Aya 174: ^ÄDiejenigen, die verbergen, was Allah von
dem Buch herabgesandt hat, und es um einen geringen Preis verkaufen, diese
verzehren in ihren Bäuchen nichts als Feuer. Und Allah wird zu ihnen am Tage
der Auferstehung weder sprechen noch wird Er sie läutern; und ihnen wird
eine
schmerzliche Strafe zuteil sein.^Ó
[29] Sura Al-'Imran (3), Aya 187
[30] Sura Al-Baqara (2), Aya 42
[31] Sura Al-Ahzab (33), Ayat 66-68: ^ÄAn dem Tage, da ihre Gesichter im
Feuer gewendet werden, da werden sie sagen: "O wenn wir doch Allah gehorcht
hätten;
und hätten wir (doch auch) dem Gesandten gehorcht!" Und sie werden sagen:
"Unser Herr, wir gehorchten unseren Herrschern und unseren Großen, und sie
führten uns irre (und) vom Weg ab. Unser Herr, gib ihnen die zweifache
Strafe und verfluche sie mit einem gewaltigen Fluch.^Ó"
[32] Sura An-Nagm (53), Aya 23: ^ÄWahrlich, es sind nur die Namen, die ihr
und eure Väter euch ausgedacht habt, für die Allah keinerlei Ermächtigung
herabgesandt hat. Sie folgen ihren Vermutungen und persönlichen Neigungen,
obwohl doch die Weisung ihres Herrn zu ihnen kam.^Ó
[33] Sura Hud (11), Ayat 111-113
[34] Sura Hud (11), Ayat 121-123
[35] Sura Al-'Imran (3), Aya 139
[36] Sura Yunus (10), Aya 65
[37] Sura Al-Anfal (8), Aya 64